In einem offenen Brief wendet sich die Antifa Saar / Projekt AK und das von zahlreichen Gruppen unterstützte Kampagnenbündnis HASSHATKONSEQUENZEN erneut an den Saarlouiser Oberbürgermeister Henz und fordert ein würdiges Gedenken an Samuel Kofi Yeboah. Der Flüchtling aus Ghana wurde am 19.09.1991 in Saarlouis durch einen rassistischen Brandanschlag ermordet.
Bereits am 22. August diesen Jahres wendeten sich die Gruppen an den Oberbürgermeister mit der Forderung nach einem würdigen Gedenken und einer Anerkennung des rassistischen Hintergrunds der Tat. Dies wurde von ihm strikt zurückgewiesen. In einem Antwortschreiben seinerseits und mehreren Verlautbarungen gegenüber Journalist_innen nahm er diesbezüglich Stellung.
Der aktuelle Brief des Kampagnenbündnisses greift die von Oberbürgermeister Henz gebrachten Äußerungen auf, widerlegt sie und ordnet sie politisch ein.
Am 24. September demonstrierten über 250 Menschen durch Saarlouis, um die Forderungen der Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN zu unterstreichen. Auch bezüglich dieser Demonstration übt das Bündnis scharfe Kritik an dem (Nicht-)Verhalten von OB Henz. So heißt es in dem offenen Brief:
„Am 25. Todestag Samuel Yeboahs hätten Sie es in der Hand gehabt. Sie hätten Zeugnis davon ablegen können, dass sich Saarlouis seiner braunen Vergangenheit stellen möchte. Sie hätten an diesen grausamen Mord erinnern und nach all diesen Jahren endlich ein würdiges Gedenken für eines der vielen Opfern des rechten Terrors ermöglichen können! Doch Sie taten nichts.“
Ein Sprecher der Antifa Saar / Projekt AK erklärt:
„Mit der Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN ist es gelungen, zahlreiche Menschen über mehrere Monate hinweg auf den Mord an Samuel Yeboah und den rassistischen Kontext hinzuweisen und für den skandalösen Umgang der Stadt Saarlouis mit dem Gedenken an ihn zu sensibilisieren. Mit der für uns erfolgreichen Demonstration vom September ist unser Engagement auch noch nicht zu Ende. Wir bleiben in diesem Fall weiterhin aktiv und werden noch an Samuel Yeboah erinnern, wenn an Oberbürgermeister Henz schon längst niemand mehr denkt.“
Antifa Saar / Projekt AK
Die Kampagne HASSHATKONSEQUENZEN wird unterstützt von:
Antifa Saar/ Projekt AK, Antifa Nordwest-Saar, CriThink! e.V., Die Falken Kreisverband Saarlouis, Heinrich Böll Stiftung Saar, Jusos Kreisverband Saarlouis, Linksjugend [’solid] Saarland, Multikulturelles Zentrum Trier, Peter Imandt Gesellschaft / Rosa-Luxemburg-Stiftung Saar, …resist! (kommunistische Gruppe), Solidarische Rose Zweibrücken