Bericht: Kundgebung gegen religiösen Fundamentalismus, Sexismus und Homophobie!

20101001_Protest-PiusbrüderAm Mittwoch, den 01.10.2014, stell­ten sich in Saar­brück­en auf dem St. Johan­ner-Markt ca. 80 Men­schen den am diesem Abend demon­stri­eren­den Pius­brüdern und ihren Anhänger_innen entgegen. 

Die Kundge­bung richtete sich gegen den „Gebets- und Demon­stra­tionszug für das Leben“, welch­er seit 1991 jährlich in Saar­brück­en stat­tfind­et. Die Organ­i­sa­tio­nen „Tri­er­er Bünd­nis für Leben­srecht und Men­schen­würde“, „Aktion Leben e.V. Absteinach im Oden­wald“ und dem eng mit der klerikalfaschis­tis­chen Pius­brud­er­schaft verknüpften Aktion­skomi­tee „Chris­ten für das Leben“ rufen jährlich zu dieser Demon­stra­tion auf, um unter dem Deck­wort des „Lebenss­chutzes“ gegen das Recht auf Selb­st­bes­tim­mung über den eige­nen Kör­p­er zu protestieren. Sie fordern ein generelles Ver­bot von Schwanger­schaftsab­brüchen und sprechen sich gegen Ver­hü­tungs­maß­nah­men aus.

Einige Aktivist_innen aus Saar­brück­en riefen für den 01.10. dazu auf, sich der mit­te­lal­ter­lichen und men­schen­ver­ach­t­en­den Ide­olo­gie (Aufruf) kon­se­quent ent­ge­gen­zustellen. Dem Aufruf zu der unangemelde­ten Kundge­bung fol­gten ca. 80 Per­so­n­en. Ab 19:00 Uhr ver­sam­melten sich die Teilnehmer_innen am Brun­nen am St. Johan­ner Markt, um den Gebet­szug dort zu der für 20:00 Uhr geplanten Abschlusskundge­bung zu emp­fan­gen. Während der ca. 1,5 stündi­gen Kundge­bung gelang es durch das Ver­lesen von Rede­beiträ­gen, dem Abspie­len von Musik und dem Verteilen von zahlre­ichen Fly­ern die Öffentlichkeit zu informieren. Spon­tan schlossen sich einige Men­schen den Gegen­protesten an. 

Als der Gebet­szug auf Höhe der Kaltenbach­straße am St. Johan­ner-Markt ankam, stell­ten sich ihm die Aktivist_innen entschlossen und laut­stark ent­ge­gen. Dem Gebet­szug war es dadurch zum ersten Mal nicht möglich die Abschlusskundge­bung auf dem St. Johan­ner-Markt abzuhal­ten und ihre fun­da­men­tal­is­tis­che Het­ze vor großem Pub­likum zu ver­bre­it­en. Nach Beendi­gung des „Trauerzuges“ löste sich auch die Gegenkundge­bung ohne Prob­leme auf.

An diesen Erfolg wollen wir nun anknüpfen und uns auch in den kom­menden Jahren gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Het­ze der soge­nan­nten „Lebenss­chützer“ stellen.

An dieser Stelle möcht­en wir euch noch auf eine unge­heure Welle der Repres­sion hin­weisen, mit der der Freiburg­er Staatss­chutz Aktivist_innen, die sich 2013 in Freiburg gegen den „Marsch des Lebens“ der Pius­brud­er­schaft gestellt haben, derzeit überzieht. Es wur­den 55 Ver­fahren eröffnet und bish­er zwei Pius-Geg­n­er_in­nen wegen des Vor­wurfs des Wider­standes gegen Voll­streck­ungs­beamte verurteilt. Wir schick­en sol­i­darische Grüße nach Freiburg und wer­den uns wed­er in Saar­brück­en, noch in Freiburg noch sonst­wo ein­schüchtern lassen! Alle Infos zu den Repres­sion­s­maß­nah­men find­et ihr hier

Gegen die anti­semi­tis­che, homo­phobe, sex­is­tis­che Piusbruderschaft!

Für die Selb­st­bes­tim­mung über Kör­p­er, Leben und Geschlecht!

Einige Aktivist_innen aus Saarbrücken