Pressemitteilung des saarländischen Flüchtlingsrates (SFR) vom 23.05.2014
»Say it loud, say it clear, refugees are welcome here«
Flüchtlingsmarsch für die Freiheit kommt am Montag,
26. Mai ins Saarland – Grenzübertritt bei Saargemünd /
Hanweiler für 11 Uhr geplant — Breite Solidarität und Unterstützung im Saarland
Der Saarländische Flüchtlingsrat ruft zusammen mit vielen Gruppen,
Organisationen und Einzelpersonen aus der Region dazu auf, die Flüchtlinge und Migrant_innen bei ihrem Grenzübertritt von Frankreich ins Saarland am kommenden Montag (26. Mai) solidarisch zu begleiten: ca. 11 Uhr, Saargemünd / Hannweiler.
Am 26. und 27. Mai wird der Marsch Station in Saarbrücken machen, wo es weitere Öffentlichkeitsaktionen geben wird. Danach geht es weiter über Völklingen, Saarlouis, Merzig und Perl Richtung Schengen, wo am
Sonntag, 1. Juni, eine große Kundgebung stattfinden wird. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass Unterstützer des Freiheitsmarsches auch einzelne Streckenabschnitte mit gehen.
»Say it loud, say it clear, refugees are welcome here« — Mit dieser Parole startete am 18. Mai dieser selbstorganisierte Marsch für die Freiheit vom badischen Kehl nach Straßburg, um sich von dort aus auf den rund 500 Kilometer langen Weg nach Brüssel zu begeben. Das bedeutet: Fast täglich müssen die Menschen rund 20 km gehen.
“Der Freiheitsmarsch richtet sich ganz direkt gegen die europäische Asylpolitik, die mittlerweile Tausende von Toten zu verantworten hat.”, erklärte Roland Röder für den Saarländischen Flüchtlingsrat. Die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge seien kein unabwendbares Schicksal, sondern einkalkulierte Opfer einer aggressiven, auf Abwehr
ausgerichteten Politik. Die Verantwortung dafür läge direkt bei der EU und ihren Institutionen. Solange Europa weiterhin Zäune baue, Flüchtlingsboote abdränge und Fluchthelfer_innen kriminalisiere, werde es weitere Tote im Mittelmeer geben.
“Der Marsch für die Freiheit bestätigt die Entwicklung der letzten Jahre. Nicht nur die Proteste von Flüchtlingen haben zugenommen, sondern auch die Solidarität mit ihnen”, so Roland Röder weiter. Die Hungerstreiks, Protestmärsche oder Camps in den Innenstädten der Geflüchteten seien ein deutliches Zeichen gegen eine systematische
Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung, die auch von vielen gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden sowie von manchen Kirchengemeinden so nicht mehr mitgetragen werde.
Zum Hintergrund: Rund eine Woche vor den Wahlen zum EU-Parlament startete am 18. Mai in Kehl ein fünfwöchiger, selbstorganisierter Marsch von Flüchtlingen und Migrant_innen in Richtung Straßburg, Saarbrücken, Schengen und Brüssel. Nach zwei
Tagen Aufenthalt in Straßburg und verschiedenen Aktionen ging es dann am 20. Mai weiter Richtung Saarland, wo der Marsch am 26. Mai ankommen wird. Nach den Stationen Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis, Merzig und Perl geht es dann über Luxemburg Richtung Brüssel, wo anlässlich des EU-Gipfels am 26. und 27. Juni eine
Aktionswoche gegen die europäische Migrations- und Asylpolitik geplant ist: Für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht für alle; gegen die Verhaftungen und Abschiebungen von Geflüchteten und Migrant_innen; gegen das europäische Grenzregime.
Unter der Überschrift „Für Selbstbestimmung und Menschenrechte“ veröffentlichte der Saarländische Flüchtlingsrat am 16. Mai eine Solidaritätserklärung mit dem Flüchtlingsmarsch. Die Erklärung wird von einem breiten Spektrum sozialer und politischer Gruppen und Einzelpersonen unterstützt.
Der Solidaritätsaufruf im Wortlaut und seine Unterstützer:
http://asyl-saar.de/wp-content/uploads/2017/02/SFR_Aufruf‑1.pdf
Weitere Infos finden Sie hier:
http://freedomnotfrontex.noblogs.org/