Grußworte der Antifa Saar/Projekt AK am 12.08.2006 auf der Kundgebung in Marburg
Einen schönen guten Tag wünsch ich Euch hier und heute in Marburg im Namen der Antifa Saar. Wir möchten uns bei den Organisatorinnen und Organisatoren der heutigen Kundgebung bedanken, dass sie es angepackt haben mit klaren Worten Stellung zu nehmen.
Stellung für Israel und gegen die Mörderbanden von der Hisbollah.
Stellung gegen einen Frieden mit denjenigen die seelenruhig vom Territorium des Libanon den Judenmord vorbereiten und aus ihrem Ziel – der Vernichtung Israels – keinen Hehl machen.
Stellung beziehen gegen diejenigen, die erst dann zur Friedensfahne greifen, wenn Israel sich zur Wehr setzt und die sich insgeheim über jedes tote libanesische Kind freuen, dass sie dann Israel auf die Liste setzen können und dessen Leiche auf der nächsten Friedensdemo propagandistisch astrein auf Plakaten präsentiert werden kann.
In Saarbrücken findet heute eine von der örtlichen Friedensinitiative initiierte Kundgebung statt. Die Vorbereitungsgruppe ließ im Vorfeld verlautbaren, dass neben einer Friedens- und eine Libanonfahne auch die des Staates Israel gezeigt werden wird. Wir sind gespannt, ob sich dies gegenüber denjenigen durchsetzen lassen wird, die dem Aufruf folgen werden.
Denn ansonsten ist der Tenor des Aufrufes das übliche Geseiere vom israelischen Angriffskrieg.
Wir sind außerdem gespannt, wie es den daheim gebliebenen Genossen ergeht, die dort Flugblätter verteilen wollen. Denn vor knapp drei Wochen fand schon einmal eine Demo in Saarbrücken statt. Organisiert von einem uns bis dahin unbekannten Verein. „Für die Opfer des Krieges im Libanon“ – so oder so ähnlich war das Motto der Demo und unsere Frage, ob es auch um die Opfer auf der israelischen Seite gehen würde, wurde explizit verneint.
400 Menschen waren dem Aufruf gefolgt. Drei Freunde, die die Fahne Israels zeigten wurden von einem etwa 50köpfigen Mob angegriffen. Parolen wie „Juden raus!“ waren zu hören. Den dreien blieb nur die Flucht zu ergreifen und so konnten sie – im wahrsten Sinne des Wortes – mit einem blauen Auge davon kommen.
Interessant waren vor allem die Reaktionen im Anschluss. Die Polizei sprach von den Israelfreunden als Provokateure. Die Phalanx des antiimperialistischen Restes in Saarbrücken- die Ortsgruppe der bundesweiten Initiative Libertad! – kündigte uns die ohnehin schon seit Jahren nicht mehr vorhandene Zusammenarbeit auf. Auf unserer Homepage waren Gästebucheinträge zu lesen wie „Gut – dass ihr endlich mal aufs Maul bekommen habt ihr Judenknechte“.
Wir erhielten aber auch einige Solidaritätsbekundungen die uns Mut gemacht haben. Übergriffe dieser Art wurden in den nächsten Tagen auch aus anderen Städten bekannt.
Wir wünschen Euch hier in Marburg und denen die aus anderen Städten gekommen sind viel Durchhaltevermögen.
Wir wünschen der israelischen Armee einen schnellen und nachhaltigen Erfolg gegen die Hisbollah und dass es gelingt weitest möglich die von der Hisbollah als Schutzschild missbrauchte Zivilbevölkerung herauszuhalten.
Solidarität mit Israel !
ANTIFA SAAR / PROJEKT AK