Am heutigen Samstag, dem 16.07.2016 fand in Dillingen eine antifaschistische Kundgebung unter dem Motto „Pogrome verhindern, bevor sie entstehen!“ statt.
Dillingen ist die Partnerstadt von Hoyerswerda in Sachsen. Die 50 Kundgebungsteilnehmer_innen erinnerten an das Pogrom vom September 1991, mit dem diese Stadt in Ostsachsen traurige Berühmtheit erlangte. So genannte „Gastarbeiter_innen“ und Migrant_innen wurden dort von einem nationalistischen deutschen Mob über mehrere Tage hinweg angegriffen und unter dem Beifall und der Mithilfe „besorgter Bürger“ terrorisiert. Im gleichen Zeitraum wurde in Saarlouis der Flüchtling Samuel Yeboah durch einen rassistischen Brandanschlag ermordet. Die Kundgebung richtete sich außerdem gegen das revisionistische Nazidenkmal im Dillinger Hüttenpark und die in der Stadt heimischen Hammerskins. Diese neonazistische Gruppierung betreibt dort seit letztem Jahr einen eigenen Treffpunkt.
Die antirassistische Initiative „Pogrom91“ aus Hoyerswerda war mit einem Redebeitrag ebenso vertreten wie die Antifa Saar / Projekt AK, Die Falken und die Gruppe …resist!. Im Anschluss demonstrierten die 50 Antifaschist_innen noch lautstark und spontan durch die Dillinger Innenstadt.
Die Aktion fand im Rahmen der Kampagne HASS HAT KONSEQUENZEN statt, die von der Antifa Saar / Projekt AK, der Peter Imandt Gesellschaft e.V., der Heinrich Böll Stiftung Saar, den Jusos Kreisverband Saarlouis, der Linksjungend [solid] Saarland, der Gruppe …resist! und der sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken getragen wird. Die Kampagne fordert ein Ende der Verharmlosung rechten Terrors, ein würdiges Gedenken an die Opfer rechter Gewalt sowie den Aufbau von Strukturen im Kampf gegen neonazistische Umtriebe und den gesellschaftlichen Rassismus.
Die nächste Kundgebung im Rahmen der Kampagne findet am Mittwoch, den 10. August 2016 um 18:30 Uhr auf dem Ravanusaplatz in Sulzbach statt.