Antifa Saar hält an Demonstration fest — Initiativgruppe zieht sich aus Planung für Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg zurück

Pressemit­teilung:

Wie gestern bekan­nt wurde, hat sich die Ini­tia­tiv­gruppe Hin­den­burgturm aus den Pla­nun­gen für das Wehrma­chts­denkmal in Riegels­berg zurück­ge­zo­gen. Anders als im Artikel der Saar­brück­er Zeitung („Gedenkstät­ten-Pro­jekt vor dem Aus“, 03.02.2016) dargestellt, ist das Pro­jekt damit aber nicht vom Tisch. Wie es weit­erge­ht, liegt nun allein in den Hän­den des Gemein­der­ats. Erst im Dezem­ber hat­te der Gemein­der­at beschlossen den geplanten Zuschuss für das Denkmal nicht direkt auszuzahlen, son­dern vom Investi­tion­shaushalt in den Ergeb­nishaushalt zu ver­schieben. Durch dieses Manöver obliegt die Fed­er­führung bei der Ausar­beitung eines Konzepts nun Bürg­er­meis­ter Häusle. So hat es die Ini­tia­tiv­gruppe geschafft, ihr Vorhaben in ein Pro­jekt der Gemeinde Riegels­berg zu ver­wan­deln. Sach­stand ist also nach wie vor, dass auf der näch­sten Ratssitzung Ende Feb­ru­ar entsch­ieden wer­den muss, ob die Gemeinde doch Abstand von dem Vorhaben nimmt.

Die Vorgänge inner­halb der Gremien der Gemeinde Riegels­berg sind und bleiben ein Skan­dal, der bun­desweit keinen Ver­gle­ich find­et: Die Ratsmit­glieder von CDU und SPD haben kein­er­lei Berührungsäng­ste mit der offen geschicht­sre­vi­sion­is­tisch auftre­tenden Ini­tia­tiv­gruppe um Diet­mar Braun. Nach den Vorgän­gen der ver­gan­genen Wochen ist darüber hin­aus möglich, dass es sich bei dem Rück­zug lediglich um eine Maß­nahme zur Demo­bil­isierung han­delt. Das Denkmal kann nach derzeit­iger Beschlus­slage trotz allem ver­wirk­licht werden.

Mit dem Rück­zug der Ini­tia­tiv­gruppe Hin­den­burg haben wir ein erstes Etap­pen­ziel erre­icht. Nun gilt es den Druck auf den Gemein­der­at aufrecht zu erhal­ten, damit dieser auf sein­er näch­sten Sitzung am 27. Feb­ru­ar endgültig Abstand von dem schändlichen Vorhaben nimmt.“, kom­men­tiert Alexan­der Breser, Press­esprech­er der Antifa Saar / Pro­jekt AK, die verän­derte Sachlage.

Hin­ter­grund:

In Riegels­berg gibt es bere­its ein großes Gräber­feld und drei weit­ere Gedenkstät­ten, die an gefal­l­ene deutsche Sol­dat­en erin­nern. Der Gedenkstein für die ermorde­ten Zwangsar­bei­t­erin­nen und Zwangsar­beit­er hinge­gen befind­et sich halb ver­wuchert am Rande des Fried­hofs. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK sieht die Errich­tung ein­er weit­eren Gedenkstätte für gefal­l­ene Wehrma­chtssol­dat­en als Aus­druck fehlen­den Geschichtsbewusstseins.

Der Sprech­er der Ini­tia­tive Hin­den­burgturm, Diet­mar Braun, hat­te Ende ver­gan­genen Jahres in einem Radioin­t­er­view (SR3, 05.10.2015, online abruf­bar) von der „Umvolkung“ durch Flüchtlingsströme gesprochen und ange­merkt auch gefal­l­ene SS-Ange­hörige hät­ten „Ehrerbi­etung ver­di­ent“. Den­noch sieht Braun sich zu Unrecht als „recht­sradikal und nation­al­sozial­is­tisch“ bezeichnet.

Für Ihre Rück­fra­gen ste­hen wir gerne zur Verfügung.

ANTIFA SAAR / PROJEKT AK

Down­load Pressemit­teilung vom 4. Februar 

Mitschnitt des Radiointerviews:

Aktueller Bericht vom 29.09.2015: